Außer Kontrolle?
Wanderausstellung
Außer Kontrolle?
↓Wanderausstellung
Die Wanderausstellung zeigt anhand von ca. 200 Objekten, dass Kontrolle nicht einfach das Verhältnis von dunkler Herrschaft zu wehrlosem Untertan ist, sondern auf vielfältige und durchaus ambivalente Weise in Erscheinung treten kann. Wir werden kontrolliert, beobachten aber auch selbst gerne unsere Mitmenschen. Um diesem Wechselspiel gerecht zu werden, sind die Objekte aus zwei unterschiedlichen Perspektiven zu sehen: der des Überwachers und der des Überwachten.
Begleitet von Überwachungskameras betritt der Besucher durch einen Schilderwald aus Verboten und Warnungen die Ausstellung. Die Ausstellungsarchitektur basiert auf einem Lagerregal-System, dessen Teile zu einer langen Vitrinen-Wand zusammengefügt sind. Die diagonale Positionierung dieses „Ready-mades“ über die gesamte Länge des schmalen Ausstellungsraums generiert zwei unterschiedliche Zonen, die die Ambivalenz von Kontrolle versinnbildlichen: Auf der weißen Seite nimmt der Besucher die Rolle des Überwachten ein, auf der schwarzen die des Überwachers. Der Parcours arbeitet sich dabei vom Kleinen zum Großen – von der privaten Überwachung über die Kontrolle durch Unternehmen bis zum Staat als mächtigste und umstrittenste Kontrollinstanz. Die thematischen Abschnitte werden gestalterisch durch unterschiedliche Bereichsfarben in der Grafik differenziert.
In einem separaten Kabinett befindet sich der Klimax der Ausstellung: Die künstlerische Installation „Menopol 2“ von Timo Toots, die persönliche Daten der Besucher aus deren Angaben im Personalausweis generiert und bis hin zum voraussichtlichen Todesdatum visualisiert.
Auftraggeber
Museum für Kommunikation Frankfurt
Ort
Frankfurt am Main, Berlin
Jahr
2013
Leistungen
Architektur
Medientechnische Planung
Projektbeteiligte
Fotografie: Jens Lyncker